Ein Kloster wie eine Filmkulisse, mit dicken Mauern, dunklen Gewölben und hohen, verzierten Decken – das ist das UNESCO Weltkulturerbe Kloster Maulbronn.

Dem Fotografen bieten sich hier Motive ohne Ende und als mich mein Freund Holger Losekann im Frühjahr fragte, ob ich nicht Lust hätte dort zusammen mit ihm (und ein paar anderen Verrückten) zu Fotografieren, musste ich nicht lange überlegen.

Zu dieser Zeit beschäftigte mich außerdem die Frage, wie gut denn eine kleine, spiegellose Systemkamera eine ausgewachsene digitale Spiegelreflexkamera ersetzen kann. Dazu wollte ich meine eigenen Erfahrungen sammeln und deshalb habe ich bei meinem Besuch im Kloster Maulbronn eine Canon EOS-M mitgenommen, sowie die vier Objektive, die Canon zu diesem Zeitpunkt für die EOS-M im Angebot hatte. Alles zusammen passt in eine kleine Fototasche, die nicht größer ist als ein Turnbeutel. Entsprechend leicht ist man damit unterwegs. Nun möchte ich an dieser Stelle nicht weiter ins Detail gehen, was die EOS-M angeht. Schließlich sind es die Bilder, die zählen und nicht die Technik mit der sie gemacht wurden. Zusammenfassend sei hier nur gesagt, dass die EOS-M an diesem Tag einen klasse Job gemacht hat.

Nun aber zum Kloster und den Bildern, die dort entstanden sind.

Betritt man das Kloster Maulbronn zum ersten mal, ist man gut beraten zunächst eine der Übersichtstafeln anzusteuern, die einen Grundriss des Klosters zeigen. Es empfiehlt sich dann zumindest einmal auf dem Kreuzgang den Innenhof zu Umrunden und einen ersten Blick in die angrenzenden Säle zu werfen, bevor man sich das erste Motiv genauer vornimmt.

Mich hat der Speisesaal der Mönche, das Herrenrefektorium,  als erstes Motiv in seinen Bann gezogen.

mpb150119Das Herrenrefektorium mit dem imposanten Deckengewölbe.

Das Herrenrefektorium ist, wie die meisten Räume, über den Kreuzgang zu erreichen.

mpb150120Blick vom Kreuzgang durch die offene Tür in das Herrenrefektorium.

Gegenüber dem Eingang zum Herrenrefektorium liegt das Brunnenhaus.

mpb150125Blick durch den Eingang zum Brunnenhaus und über den Innenhof zur gegenüberliegenden Seite des Kreuzgangs.

mpb150124Typischer Blick entlang einer Seite des Kreuzgangs.

Einer der wenigen Abzweige vom Kreuzgang ist der Verbindungsgang zum Ephorat. Er weist eine besonders schöne Verzierung an der Decke auf.

mpb150122Deckenverzierung im Verbindungsgang.

Die Kirche ist unterteilt in einen Bereich für die Laienbrüder und einen für die Mönche. Die Kirche der Mönche ist besonders reich verziert.

mpb150123Chorgestühl in der Kirche der Mönche.

Vielleicht sind Euch beim Betrachten der Bilder die vielen Teelichter und Laternen aufgefallen, die auf dem Boden und den Fenstersimsen verteilt zu sehen sind? Wir konnten uns zunächst keinen Reim darauf machen, was es damit auf sich hat. War hier vielleicht ein besonderer Anlass zu dem das Kloster beleuchtet wurde? Die Stimmung wäre bestimmt einzigartig gewesen und dort zu fotografieren müsste etwas ganz besonderes sein.

Um so überraschter waren wir, als wir den Grund dafür erfuhren: In den Wintermonaten gibt es Führungen durch das Kloster bei Kerzenschein! Allerdings muss man bei so einer Führung bei der Gruppe bleiben, das wäre dann natürlich extrem hinderlich für die Fotografie. Dennoch hat uns der Gedanke an Bilder im von Kerzenlicht erleuchteten Kloster einfach nicht losgelassen und wir haben es auch geschafft, zu ganz besonderen Bildern zu kommen. Wie das ging und welche Aufnahmen dabei entstanden, darin wird es im zweiten Teil dieses Beitrags gehen. Ihr dürft schon mal gespannt sein!